Coenzym Q 10 als Grundlage der gesunden Regulation

Als Vitamin Q 10 machte das Coenzym Ubichinon vor Jahren Furore. Dabei handelt es sich um eine weit verbreitet vorkommende Gruppe chemischer Substanzen, die wichtige Funktionen in der Energiegewinnung der Zellen haben. Sie dienen unter anderem der Regeneration des Vitamin E in der Atmungskette.

Die andere Hauptwirkung der Ubichinone ist der Schutz der Zellmembranen und Gewebe vor Oxidation durch freie Radikale. Dabei spielt das Ubichinon neben dem Cytochrom C eine entscheidende Rolle in den Mitochondrien und an der Zellmembran als effektives Antioxidanz. Eine besondere Bedeutung haben Ubichinone bei der Energiegewinnung in der Muskulatur. Namentlich der nie zur Ruhe kommende Herzmuskel ist auf diese Substanzgruppe angewiesen. Typische Mangelerscheinungen sind für die Ubichinone nicht bekannt. Allerdings ist in vielen Untersuchungen auffällig, daß der Gehalt an Coenzym Q 10 in verschiedenen Körpergeweben mit zunehmendem Alter unterschiedlich stark rückläufig ist. Muskelgewebe, das eine gestörte Funktion zeigt, hat nahezu regelmäßig einen relativen Mangel an Ubichinon.

Coenzym Q 10 wirkt leistungssteigernd im Sport sowie mit zunehmendem Alter. Dabei profitiert vor allem die Herzmuskulatur von einer Substitution. Aufgrund naturheilkundlicher Erfahrungen kann man ganz allgemein sagen, daß eine kurzfristig hohe Substitution hypoallergener orthomolekularer Substanzen immer ausgleichend im ganzheitlichen Regulationssystem des Körpers wirkt. Wir sehen z.B. Verbesserungen bei der Regulation des Blutdrucks, bei Fettstoffwechselstörungen oder auch in der hormonellen Regulation und ganz besonders der Kognition.

So ist auch zu erklären, daß eine umfassende hoT – hypoallergene orthomolekulare Therapie – bei Kinderwunsch die Hormonelle Regulation von Mann und Frau wieder soweit synchronisiert und stabilisiert, daß ein Kind ohne Streß gezeugt, empfangen und ausgetragen werden kann. Ohne Operationen und ohne eine äußere Hormonzufuhr!

Ubichinone finden wir in allen Lebewesen in unterschiedlicher chemischer Form und Konzentration, so daß wir eigentlich bei jeder Kost mit diesen Substanzen ausreichend versorgt werden sollten. Die Tatsache, daß trotz dieser eigentlich gesicherten Versorgung zumindest Patienten älter als 35 Jahre Vorteile von einer Substitution haben, deutet auf gestörte Resorption im modernen Gastrointestinaltrakt hin. Grund dafür könnten die allgegenwärtigen Dysbiosen und Belastungen mit Nahrungsmittelzusatzstoffen sein.
Aus diesem Grunde arbeite ich, wie viele andere bioenergetisch testende Kollegen, gern mit zusatzstofffreien Orthomolekularia. Diese setzen die Wirkstoffe schneller frei und verursachen ihrerseits keine Dysbiosen, Unverträglichkeiten und Allergien, weil sie einfach hypoallergen, d.h. unter der Allergieschwelle liegend, sind.
 

Zusammenfassung der Q 10 - Wirkungen nach internationalen Studien *:

Coenzym Q 10
Es schützt vor Muskelverletzungen beim Sport und fördert die schnellere Abheilung, verbessert die Muskelfunktion auch bei Dystrophieformen in ca. 60-70% der Fälle. Es verbessert die Fettverbrennung und kann dadurch zu Gewichtsreduktion beitragen, reduziert die Nüchtern-Blutzucker beim Diabetiker um bis zu 30 % und führt zu ausgeglicheneren Blutzuckerprofilen über den Tag.

Es stärkt die Infektabwehr selbst bei Grunderkrankungen wie AIDS, verbessert die Herzfunktion unter Belastung bei Angina pectoris innerhalb von 4 Wochen um 128 %, innerhalb von 8-12 Wochen um bis zu 184 % und schützt vor Herzrhythmusstörungen in Ruhe und unter Belastung. Q 10 schützt, wenn es vorher gegeben wurde, das Herzgewebe bei einer Bypass-Operation, verbesserte bei Herzinsuffizienz die Herzfunktion bei 18 von 19 behandelten Studienteilnehmern deutlich meßbar ohne jede Nebenwirkung und reduziert die Nebenwirkungen einer Chemotherapie am Herzen. Es heilt einen Mitralklappenprolaps in 7 von 8 Fällen, wenn es mindestens 18 Monate genommen wird in Dosierungen von 2-3 mg/kg Körpergewich und reduziert den Blutdruck bei Patienten mit Essentieller Hypertonie um mehr als 10 % der Ausgangswerte ohne Nebenwirkungen.

Q 10 verbessert bei Parodontose die Mundschleimhaut und reduziert die Entzündung der Schleimhauttaschen, hilft bei Innenohrschwerhörigkeit und Tinnitus aufgrund von Durchblutungsstörungen, verbessert ein CFS - Chronisches Müdigkeitssyndrom bei regelmäßiger Zufuhr usw.

Sie werden sich sicher fragen, warum man diese so umfassend ohne Nebenwirkungen regulierenden Substanzen nicht in den Lehrbüchern der Physiologie, Biochemie und Pharmakologie als Basistherapeutika der Gesundheit wiederfindet. Das hat sich auch Linus Pauling vor mehr als 50 Jahren schon gefragt.

Peter-Hansen Volkmann
Naturheilverfahren - Sportmedizin
Facharzt für Allgemeinmedizin

* Quelle: Nutritional Influences on Illness von M.Werbach